Betriebsmittel in der Unterverteilung

Hilfestellung bei Störungen

Hinweis:

*Arbeiten an elektrischen Anlagen sind gefährlich und erfordern besondere Vorsicht und Fachkenntnisse. Die Hauptgefahren sind elektrischer Schlag, Lichtbogen, Stromausfall, Brandgefahr, mechanische Gefahren und Sturzgefahren. Diese Hilfestellungen sollen dabei helfen einfache Störungen einzugrenzen oder zu beheben. Keinesfalls sollten Abdeckungen geöffnet werden, oder an spannungsführenden Teilen, beschädigten Betriebsmitteln oder Leitungen gearbeitet werden. In diesem Fall schalten Sie bitte den betroffenen Stromkreis über den Hauptschalter, Leitungsschutzschalter oder Fehlerstromschutzschalter ab und kontaktieren uns für einen Termin. Halten Sie andere Personen und insbesondere Kinder von den Störungen fern. Unsere Mitarbeiter sind hierfür ausgebildet und besitzen die notwendige Prüf- und Schutzausrüstung.

 

 

Leitungsschutzschalter

Ein Leitungsschutzschalter (LS-Schalter), auch als Sicherungsautomat bekannt, ist ein wichtiger Bestandteil der elektrischen Installation in Gebäuden. Er schützt die elektrischen Leitungen vor Überlastung und Kurzschluss und verhindert dadurch Schäden und mögliche Brände. Eine Überlastung tritt auf, wenn zu viele elektrische Geräte gleichzeitig betrieben werden und der Stromfluss über dem zulässigen Wert liegt. Der Leitungsschutzschalter erkennt diese Überlastung und unterbricht den Stromfluss automatisch, bevor die Leitungen überhitzen und beschädigt werden können. Ein Kurzschluss passiert, wenn ein stromführender Leiter direkt mit einem Neutral- oder Erdleiter in Kontakt kommt, z. B. durch beschädigte Kabel.

Sollten die aufgezeigten Maßnahmen nicht helfen, können wir das Problem mit geeigneter Messtechnik für Sie lokalisieren und beheben. *

Schritte zur Fehlerbehebung

  • Bevor Sie den Schalter wieder einschalten, überprüfen Sie die angeschlossenen Geräte und Leitungen auf mögliche Fehler oder Überlastungen.
  • Wenn kein offensichtliches Problem vorliegt, können Sie den Schalter einfach wieder in die „Ein“-Position schieben. (Bei manchen Herstellern muss der Betätigungshebel erst komplett nach unten in „Aus“ Stellung gebracht werden, bevor sich der Automat wieder einschalten lässt.)

Fehlersuche bei wiederholtem Auslösen:

  • Wenn der Schalter sofort wieder auslöst, liegt möglicherweise ein anhaltendes Problem wie ein Kurzschluss oder eine Überlastung vor. In diesem Fall sollten keine weiteren Einschaltversuche unternommen werden.

 

 

 

 

FI-Schutzschalter:

Ein FI-Schutzschalter (Fehlerstromschutzschalter, auch RCD genannt) schützt Personen und Eigentum vor elektrischen Schlägen und Bränden.

Ein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter), auch als RCD (Residual Current Device) bekannt, ist eine Sicherheitsvorrichtung, die elektrische Stromkreise überwacht und bei gefährlichen Fehlerströmen den Stromkreis schnell unterbricht. Die Hauptaufgabe eines FI-Schalters ist es Personen vor den Gefahren eines elektrischen Schlages zu schützen und Brände zu verhindern, die durch Fehlerströme verursacht werden könnten. Ein FI-Schutzschalter überwacht meist mehrere nachgeschaltete Stromkreise, welche beim Abschalten alle vom Strom getrennt werden.

  • Überwachung des Stroms: Der FI-Schalter misst kontinuierlich die Ströme in den stromführenden Leitern (Phase und Neutralleiter).
  • Erkennen von Fehlerströmen: Bei einem Fehlerstrom (z. B. wenn Strom durch eine Person zur Erde fließt) entsteht eine Ungleichheit zwischen dem hin- und zurückfließenden Strom.
  • Auslösung: Sobald der Fehlerstrom einen bestimmten Grenzwert (z. B. 30 mA) überschreitet, erkennt der FI-Schalter dies.
  • Unterbrechung des Stromkreises: Der FI-Schalter löst aus und unterbricht sofort den Stromkreis, wodurch die Gefahr eines elektrischen Schlags und das Risiko eines Brandes erheblich reduziert werden.

Wenn der FI-Schutzschalter immer wieder auslöst, kann dies verschiedene Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist Feuchtigkeit in Steckdosen, Schaltern oder Kabeln, besonders im Außenbereich und Feuchträumen. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um das Problem zu identifizieren und zu beheben. Sollten die aufgezeigten Maßnahmen nicht helfen, können wir das Problem mit geeigneter Messtechnik für Sie lokalisieren und beheben.*

Schritte zur Fehlerbehebung

  • Sofern nachvollziehbar ist, dass der FI-Schutzschalter beim Einstecken eines Gerätes in eine Steckdose oder nach dem Einschalten einer Leuchte ausgelöst hat, sollten Sie diesen Schritt rückgängig machen. Ziehen Sie das zuletzt eingesteckte Gerät aus der Steckdose oder schalten Sie die eingeschaltete Leuchte aus.
  • Hat der FI-Schutzschalter nicht nachvollziehbar ausgelöst, schalten Sie alle nachgeschalteten Sicherungsautomaten aus. Dann sollte sich der FI-Schutzschalter wieder einschalten lassen. Jetzt einen Sicherungsautomaten nach dem anderen mit ca. 30 Sekunden Zeitversatz wieder einschalten. Bei dem fehlerhaften Stromkreis löst der FI-Schutzschalter aus. Diese Sicherung auslassen. Im betroffenen Stromkreis alle angeschlossenen Geräte vom Stromkreis trennen und die Sicherung nochmals versuchen einzuschalten.

 

FI/LS-Schalter

Ein FI/LS-Schalter, auch als RCBO (Residual Current Circuit Breaker with Overcurrent protection) bezeichnet, ist eine Kombination aus einem Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) und einem Leitungsschutzschalter (LS-Schalter). Diese multifunktionale Schutzvorrichtung bietet sowohl den Schutz vor Fehlerströmen als auch vor Überlastung und Kurzschluss in einem Gerät. Durch seine kompakte Bauweise und die Kombination mehrerer Schutzfunktionen in einem Gerät ist der FI/LS-Schalter besonders praktisch und effizient. Bei einem Fehler wird jeweils nur der betroffene Stromkreis abgeschaltet.

Brandschutzschalter:

Ein Brandschutzschalter, auch als Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung (AFDD – Arc Fault Detection Device) bekannt, ist eine elektrische Schutzvorrichtung, die dazu dient, Brände zu verhindern, die durch Fehlerlichtbögen in elektrischen Anlagen verursacht werden. Fehlerlichtbögen können durch beschädigte Kabel, lose Verbindungen, defekte Isolierungen oder unsachgemäß installierte Steckdosen entstehen. Diese Fehlerlichtbögen erzeugen hohe Temperaturen, die leicht brennbare Materialien in Brand setzen können.

Der Brandschutzschalter ergänzt andere Schutzeinrichtungen wie Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) und Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter). Während LS-Schalter vor Überstrom und Kurzschluss schützen und FI-Schalter Fehlerströme (z. B. Erdschlüsse) erkennen, ist der Brandschutzschalter speziell darauf ausgelegt, Fehlerlichtbögen zu erkennen und zu unterbrechen.

Die Installation von Brandschutzschaltern ist besonders in Gebäuden mit erhöhtem Brandrisiko wie z. B. Schlafräumen, Holzhäusern, Altbauten, öffentlichen Einrichtungen und feuergefährdeten Betriebsstätten gefordert.

Das Auslösen des Brandschutzschalters kann verschiedene Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist ein defektes Gerät wie z. B. eine Bohrmaschine oder ein Staubsauger, bei denen der Motor einen erhöhten Funkenflug aufweist. Auch lose Klemmstellen oder nicht richtig eingesetzte Leuchtmittel können die Ursache sein. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um das Problem zu identifizieren und zu beheben. Sollten die aufgezeigten Maßnahmen nicht helfen, können wir das Problem mit geeigneter Messtechnik für Sie lokalisieren und beheben.*

Schritte zur Fehlerbehebung

  • Der Brandschutzschalter zeigt über eine Leuchtanzeige seinen Status und die Fehlerursache an
  • Sofern nachvollziehbar ist, dass der Brandschutzschalter beim Einsatz eines Gerätes oder nach dem Einschalten einer Leuchte ausgelöst hat, diesen Schritt rückgängig machen. Schalten Sie das zuletzt betriebene Gerät oder die eingeschaltete Leuchte aus.

 

Überspannungsschutz

Ein Überspannungsschutz schützt elektrische Geräte und Anlagen vor plötzlichen, hohen Spannungen, die durch Blitze, Schaltvorgänge oder andere elektrische Störungen verursacht werden. Er erkennt diese Überspannungen und leitet den überschüssigen Strom sicher ab, wodurch die angeschlossenen Geräte vor Schäden bewahrt werden. Ein Überspannungsschutz ist heute in jeder Unterverteilung oder Zähleranlage Pflicht. Überspannungsschutzgeräte sind in verschiedenen Formen erhältlich. Für einen umfassenden Schutz sind immer mindestens zwei Schutz-Stufen notwendig. Erste Stufe in der Unterverteilung, zweite Stufe (Feinschutz) kurz vor dem zu schützenden Gerät z. B. mit einer Überspannungsschutz-Steckdosenleiste. Die Funktion des Überspannungsschutzes sollte regelmäßig kontrolliert werden, die meisten Überspannungsschutzmodule zeigen die korrekte Funktion optisch an. Bei einer fehlerhaften Anzeige muss das betroffene Modul durch eine qualifizierte Fachkraft ausgetauscht werden.*

  • Schutz vor Geräteschäden: Elektronische Geräte sind empfindlich gegenüber Überspannungen. Ohne Schutz können diese Geräte schnell beschädigt werden oder komplett ausfallen.
  • Erhöhung der Lebensdauer: Durch den Schutz vor schädlichen Spannungen wird die Lebensdauer der Geräte verlängert.
  • Brandschutz: Überspannungen können in manchen Fällen Brände verursachen. Ein Überspannungsschutz kann dieses Risiko minimieren.
  • Vermeidung von Datenverlust: Überspannungen können nicht nur Hardware zerstören, sondern auch Datenverlust verursachen, was insbesondere bei Computern und Servern kritisch ist.